Immer mehr Vogelarten zieht es aus der freien Landschaft in Dörfer und Städte doch auch im Siedlungsraum gibt es Sorgenkinder

Stadtpark statt Wiese und Hausgarten statt Feldflur: Immer mehr Vogelarten zieht es aus der freien Landschaft in Dörfer und Städte. Dies zeigt die diesjährige "Stunde der Gartenvögel", an der 39.600 Naturfreunde aus ganz Deutschland teilnahmen. Für die gemeinsame Aktion des NABU und seines bayerischen Partners, dem Landesbund für Vogelschutz (LBV), beobachteten und registrierten sie vom 9. bis 11. Mai eine Stunde lang die Vögel in Gärten und Parks. Die "Stunde der Gartenvögel" fand bereits zum zehnten Mal statt. Bei insgesamt mehr als 930.000 gemeldeten Vögeln landete wie in den Vorjahren der Haussperling (Passer domesticus) auf Platz eins, gefolgt von Amsel (Turdus merula), Kohlmeise (Parus major), Blaumeise (Cyanistes caeruleus, Syn. Parus caeruleus) und Star (Sturnus vulgaris). Doch auch im Siedlungsraum gibt es Sorgenkinder. Besonders gravierend sind die Rückgänge bei Mehlschwalben (Delichon urbicum) und Mauerseglern (Apus apus), die in diesem Jahr mit Abstand ihre niedrigsten Werte erreichten. Damit setzen sich die Trends der vergangenen Jahre fort. Ein historischer Tiefstand ist auch bei der Amsel zu verzeichnen. Seit Beginn der "Stunde der Gartenvögel" vor zehn Jahren setzt sich ihre kontinuierliche Abnahme fort. Die Amsel ist zwar immer noch zweithäufigster Gartenvogel, hat aber in diesem Zeitraum ein Viertel ihres Bestandes verloren. Nur ein kleiner Teil dieser Verluste lässt sich auf das Usutu-Virus zurückführen, das seit 2011 im Rheintal zu einem größeren Amselsterben geführt hat. Noch dramatischer sah es in diesem Jahr beim Grünfinken (Carduelis chloris) aus, der gegenüber 2013 einen Einbruch um 27 Prozent erlitt.

Quelle: Presseportal, NABU
http://www.presseportal.de/pm/6347/2750003/nabu-und-lbv-immer-mehr-voeg…