Hessen sorgt sich jetzt um Feldhamster und Braunkehlchen

Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) schlägt Alarm: Der Artenrückgang ist dramatisch; beim Feldhamster (Cricetus cricetus) verhungert jeder zweite Wurf, auch das Braunkehlchen (Saxicola rubetra) verliert regelmäßig seine Brut und geht im Bestand weiter zurück. Um dem negativen Trend entgegenzuwirken, will das Land jetzt neue Wege im Naturschutz gehen. Mit einem jeweils sechsstelligen Betrag verhilft es drei Landkreisen zu einem Pilotprojekt für die Bildung sogenannter Landschaftspflegeverbände, in denen Naturschützer, Landwirte und Kommunen gemeinsam zu einer nachhaltigen Flächenbewirtschaftung kommen sollen. Nach einer wissenschaftlichen Auswertung des auf drei Jahre befristeten Modellversuchs soll das Projekt auf ganz Hessen ausgeweitet werden. Ziel ist, in festen Runden zu gemeinsamen Vereinbarungen über einen naturgerechten Landschaftsverbrauch zu kommen. Auch der dem Naturschutz nicht gerade förderliche Einsatz von Pestiziden in der Agrarwirtschaft soll besonders in für den Artenschutz sensiblen Flächen reduziert werden. "Und da müssen die Bauern mit im Boot sein", betonte die Grünen-Politikerin Hinz, die in der Landesregierung sowohl für den Umweltschutz als auch die Landwirtschaft zuständig ist. Dafür ist, wie die Kommunalpolitiker schilderten, neben entsprechend gutem Willen auch Personal erforderlich. Und um dessen Aufstockung im Sinne von mehr Naturschutz zu fördern, stellt das Land in den drei ausgewählten Kreisen bis 2019 jeweils 200.000 Euro als Anschubfinanzierung zur Verfügung. Damit soll auch die Möglichkeit für mehr Beratung geschaffen werden.

Quelle: Mannheimer Morgen, 15.07.17
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