Zahl der Gartenvögel nimmt ab

Seit 14 Jahren ruft der NABU inzwischen Anfang Mai zu Vogelzählaktionen auf. In diesem Jahr waren die Menschen bundesweit von Vater- bis Muttertag dazu aufgerufen, die Vögel im heimischen Garten zu zählen. Bis zum vergangenen Montag konnten die Teilnehmer die Ergebnisse melden. Während sich die Veranstalter über die rege Beteiligung freuen - 53.000 Vogelfreunde haben sich zurückgemeldet - finden sie die Ergebnisse besorgniserregend. Denn unter den Top 15 der Gartenvögel weisen sieben Arten so geringe Zahlen auf wie noch nie. "Insgesamt sind die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent zurückgegangen", sagt Hermann Nagel, stellvertretender Vorsitzender vom Lübbecker NABU.

Im Kreis Minden-Lübbecke wurden von 191 Beobachtern in 136 Gärten 4.765 Vögel gezählt. Besonderer Verlierer mit 42 Prozent ist der Star (Sturnus vulgaris). Er wurde nur 258 Mal beobachtet. Auch Elster (Pica pica, minus 23 Prozent), Kohlmeise (Parus major, sieben Prozent weniger), Buchfink (Fringilla coelebs, ebenfalls minus sieben Prozent) und Rotkehlchen (Erithacus rubecula, sechs Prozent weniger) kamen seltener vor.

Auf Platz Eins der Liste ist wie in den Vorjahren der Haussperling, auch bekannt als Spatz. Insgesamt kam er 671 Mal und damit pro Garten 4,93 Mal pro Stunde vor.

"Die Ergebnisse sinken kontinuierlich", sagt Nagel. "Ich kann mir keinen Garten ohne Vögel vorstellen." Gründe dafür sieht er unter anderem im Rückgang der Feuchtgebiete, der Nutzung von Pestiziden in der Landwirtschaft und dem Insektensterben.

Quelle: Neue Westfälische, 28.05.18
http://www.nw.de/lokal/kreis_minden_luebbecke/luebbecke/22149891_Zahl-d…