Auch Spatzenfedern sind mit Neonicotinoiden belastet

Forscher der Schweizer Universität Neuenburg haben die Federn von Spatzen (Passer domesticus) in der Nähe von Ackerflächen auf Pestizide hin untersucht und sind auf Neonicotinoide gestoßen. Forscher um Fabrice Helfenstein und Segolene Humann-Guilleminot untersuchten nun, ob Vögel, die sich von Samen oder Insekten ernähren, einer Kontamination mit Neonicotinoiden ausgesetzt sind. Von den Ergebnissen berichten die Wissenschafter im Fachblatt "Science of the Total Environment". Spatzen eigneten sich dafür besonders, weil sie sehr ortstreu sind und sich auch zur Nahrungssuche nie weit von ihrem Brutplatz entfernen. Daher wählten die Forscher Spatzen, die in der Nähe von 47 landwirtschaftlichen Betrieben im Schweizer Mittelland lebten, und sammelten ihre Federn. Darunter waren sowohl konventionelle wie auch Biobetriebe.

Das Ergebnis: In sämtlichen der rund 600 Proben fand sich mindestens ein Neonicotinoid, wobei die Konzentrationen stark schwankten. Durchschnittlich lagen die Werte bei 1,7 bis 9,2 Nanogramm Neonicotinoid pro Gramm Federn. Die niedrigsten Werte wiesen die Federn von Spatzen bei Biobetrieben auf, die höchsten bei konventionell bewirtschafteten Betrieben.

"In einigen Proben haben wir hohe Konzentrationen gemessen", so Helfenstein. Bis zu 140 Nanogramm Neonicotinoid pro Gramm Federn seien gemessen worden, was Anlass zur Sorgen um die Gesundheit der Vögel gebe.

Quelle: Der Standard, 16.01.19
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